100jähriges Vereinsjubiläum fiel Corona zum Opfer

Corona hatte zwischenzeitlich auch die Arbeit des FC Thüngen zum Erliegen gebracht. Nun war nach der Zwangspause wieder eine Jahreshauptversammlung möglich, bei der gleich auf zwei Jahre zurückgeblickt werden musste.

Vorsitzender Christopher Heafey berichtete vom jähen Ende der Veranstaltungen und Aktivitäten im Frühjahr 2020. Die Planungen für das große Vereinsjubiläum zum 100jährigen Bestehen des FC Thüngen liefen bereits auf Hochtouren. Geplant war ein Kommersabend im Frühjahr, ein Sportwochenende im Sommer und ein großes Kirchweihfest mit Jubiläumsprogramm. Die Hoffnungen, diese Veranstaltungen in diesem Jahr nachzuholen, wurden schließlich auch noch  zunichte gemacht.

Nichtsdestotrotz wollte man zumindest im Rahmen der Möglichkeiten kleinere Veranstaltungen anbieten und zeigte sich hier durchaus erfindungsreich: So wurde die Idee eines Biergartens während der Sommermonate geboren, der gleich auf so großen Zuspruch stieß, dass er auch in diesem Jahr fortgeführt wurde. Als Ersatz für die Faschingsveranstaltungen in der Session 20/21 wurde ein „Online-Gaudiabend“ und ein „Faschingszug@Home“ angeboten. Auch die Kirchweih sollte in irgendeiner Form wieder stattfinden. Hier gab es viel positive Resonanz für die Durchführung in und um die Werntalhalle. Schließlich wird es anstelle des großen Kommersabends im November nun einen Ehrungsabend geben, um wenigstens die langjährigen Mitglieder gebührend würdigen zu können.

Auch die Sanierungsarbeiten an der Halle mussten zum Teil komplett eingestellt werden, wie Vorsitzender Hans Eitel berichtete. Gerade rechtzeitig zur ersten Biergartensaison konnten dann aber die neue Terrasse und Zuschauertribüne fertiggestellt werden. Seit der letzten Hauptversammlung 2019 waren vor allem die Arbeiten an der Außenfassade fortgesetzt bzw. abgeschlossen worden. Besonders herausfordernd waren dabei die bis zu 150 kg schweren Paneelen anzubringen.

Auch die sportlichen Veranstaltungen waren in der Coronazeit nur sehr eingeschränkt möglich. Ende November 2020 wurde etwa die Tischtennissaison abgebrochen, erinnerte Abteilungsleiter Hans Eitel. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Herren- und Jungenmannschaften bereits gute Platzierungen erkämpft, die dann für die nun beginnende neue Runde aber leider nicht gewertet werden.

Auch die Fußballrunde war abgebrochen worden, dann aber im Sommer überraschend schnell hochgefahren worden, wie Vorsitzender Roland Kosikors zusammenfasste.  Die Fußballabteilung sei zwar keine große Abteilung aber mit einer großen Außenwirkung. Die Stimmung in der 1. Mannschaft sei gut, das Potenzial da. Ziel ist in dieser Saison der Aufstieg. Kosikors zeigte sich auch stolz, dass es nach wie vor eine 2. Mannschaft in Thüngen gebe. Das sei keine Selbstverständlichkeit, wie er mit Blick auf andere Gemeinden verdeutlichte.

Nicht so gut sieht es mit dem Nachwuchs aus. Bei den Jugendfußballern sind Spielgemeinschaften längst gang und gäbe. Gerade im Jugendbereich bräuchte es mehr Unterstützung durch die Eltern. Dabei wäre schon viel geholfen, Betreuer für die einzelnen Jahrgänge zu finden. Fußballkenntnisse seien dabei nicht notwendig, machte er deutlich.

Die einzige Abteilung, die etwas von Corona profitieren konnte, war die Tennisabteilung. Nachdem zwischenzeitlich nur die Ausübung von kontaktlosem Sport möglich war, fanden sich hier doch ein paar mehr Spieler auf dem Platz der ansonsten sehr kleinen Abteilung ein, freute sich Leiter Jürgen Stiel.

Sehr gut wird inzwischen Zumba angenommen, das von Conny Patterson geleitet wird und auch guten Zulauf durch die Thüngener Neubürger findet. Hier behalf man sich während Corona mit der Durchführung von Online-Kursen.

FC Thüngen ist gut durch Coronakrise gekommen – Vorstandschaft im Amt bestätigt

Der FC Thüngen ist vergleichsweise gut durch die Coronakrise gekommen – zumindest was die Finanzen anbelangt. Nicht besser geworden ist dagegen die Unterstützung durch einen Teil der Mitglieder. Deshalb werden ab Januar 2022 für jedes aktive Mitglied über 16 Jahren verbindlich 10 Arbeitsstunden pro Jahr eingeführt. Bei nur drei Enthaltungen und keiner Gegenstimme wurde der Vorschlag der Vorstandschaft mit großer Mehrheit befürwortet.

Schon bei der letzten Jahreshauptversammlung 2019 hatte die Vorstandschaft die Regelung, die in vielen anderen Vereinen bereits praktiziert wird, in Aussicht gestellt, sollten sich nicht mehr Helfer finden. Nun müssen ab dem kommenden Jahr für jede nicht geleistete Arbeitsstunde 10 € in die Vereinskasse bezahlt werden. „Wir sind hier nicht auf das Geld aus, sondern auf mehr Helfer“, unterstrich Vorsitzender Christopher Heafey die Neuerung. Es gebe viele Aktive, die weit mehr als 10 Stunden leisten würden. Ziel sei es, diejenigen zu erreichen, die nie helfen, um hier eine Gleichheit zu schaffen. Die passiven Mitglieder sind von der Regelung nicht betroffen, ebenso wie die jüngeren.  Gleichwohl sind diese oder ihre Eltern natürlich auch weiterhin aufgefordert, das Vereinsleben zu unterstützen.

Eine positive Bilanz konnte Kassier Andreas Pinsler vorlegen, der für seine gewissenhafte und engagierte Arbeit von allen Seiten großes Lob erhielt. Es seien zwar auch in der Coronazeit Fixkosten angefallen und die für die Vereinskasse so wichtigen Veranstaltungen konnten nicht abgehalten werden, machte Pinsler deutlich. Doch dank der großzügigen, zusätzlichen Zuschüsse durch die Gemeinde für die entgangenen Gewinne und einen unerwarteten, deutlich höheren Zuschuss durch den BLSV für die Hallensanierung, sei der FC in der Lage, das aufgenommene Darlehen planmäßig zu tilgen. Zudem wird weiterhin alles darangesetzt, Kosten einzusparen, sei es beispielsweise, indem  das sportliche Angebot weitestgehend in die vereinseigenen Halle verlagert wird, sei es aber auch durch die Erbringung von Eigenleistung. Dazu konnte Vorsitzender Hans Eitel in seinem Bericht beeindruckende Zahlen vorlegen. So wurden inzwischen für die Sanierung des Hallengebäudes – trotz der coronabedingten Zwangspause, in der keine Arbeiten ausgeführt werden konnten – mehr als 2.400 Helferstunden und rund 220 Facharbeiterstunden erbracht. Allerdings seien diese im Wesentlichen von nur rund 35 Helfern geleistet worden. Auch dies unterstreiche die Notwendigkeit, Helferstunden einzuführen. Begeistert zeigte sich Eitel indes von der hervorragenden Unterstützung durch Geldspenden aus der Thüngener Bevölkerung.

Nachdem aktuell deutlich höhere Förderquoten als zu Beginn der Hallensanierung über den BLSV beantragt werden können, soll es mit den Arbeiten im kommenden Jahr zügig weitergehen. Geplant ist im Untergeschoss den Tischtennisraum in einen Gymnastikraum umzugestalten und in den noch nicht genutzten Kellerräumen zusätzliche Umkleide-, Dusch- und Abstellräume zu schaffen.

„Der FC ist nicht nur der größte, sondern auch der wertvollste Verein in unserer Gemeinde“, hob Bürgermeister Lorenz Strifsky lobend das Angebot und Engagement des Sportvereins hervor. Der Verein habe eine Vorstandschaft, die ihresgleichen suche. Umso mehr zeigte er sich erfreut, dass sich bei den anstehenden Neuwahlen die komplette Vorstandschaft einschließlich der Beisitzer noch einmal für eine Wahlperiode zur Verfügung stellte. Allerdings wurde auch hier eindringlich eine bessere Aufgabenverteilung angemahnt. So sprach Vorsitzender Roland Kosikors den Missstand an, dass derzeit die drei Vorsitzenden gleichzeitig auch noch „on top“ Abteilungen leiteten. So ist Hans Eitel seit Jahrzehnten schon Leiter der Tischtennisabteilung, Christopher Heafey Leiter der TCA und Roland Kosikors musste inzwischen nahezu alle Aufgaben in der Fußballabteilung übernehmen. „Vorsitzende haben die Aufgabe, einen Verein voranzubringen, nicht gleichzeitig auch noch Abteilungen zu führen“, machte er deutlich. Kosikors würde sich auch als Abteilungsleiter für Fußball bzw. Jugendfußball zur Verfügung stellen, ist aber nicht gewillt, weiterhin in Doppelfunktion zu fungieren. Wie die Abteilung neu organisiert werden kann, wird nun intern besprochen, ebenso wer die Bewirtung bei Heimspielen übernimmt. Diana Köhler hatte dies in den vergangenen zehn Jahren eigenverantwortlich übernommen und wurde nun mit einem großen Dankeschön verabschiedet.

Schriftführerin Andrea Stiel appellierte an potentielle Nachfolger, nach und nach in die Aufgaben einer Vorstandschaft hineinzuwachsen. „Wir werden unsere Ämter nicht in alle Ewigkeit machen. Wir brauchen hier neue Leute, die Verantwortung übernehmen!“ 

Für die kommenden zwei Jahre steht die Vorstandschaft nun erst noch einmal: Die drei gleichberechtigten Vorstände bleiben Roland Kosikors, Hans Eitel und Christopher Heafey. Die Kasse wird weiterhin von Andreas Pinsler geführt und Schriftführerin ist Andrea Stiel. Als Beisitzer wurden Conny Patterson, Michael Hildenbrand, Christoph Mützel, Clemens Enzmann und Maximilian Köhler bestätigt. Die Kasse soll auch weiterhin von Klaus Enzmann und Richard Steigerwald geprüft werden.

Bereits im Vorfeld hatten sich für die Organisation der Küche bei den Faschingsveranstaltungen Alexandra und Michael Hildenbrand sowie Uschi Schmidt-Finger zur Verfügung gestellt. Schwierig gestaltet sich dagegen die Besetzung der Küchenmannschaft an Kirchweih, die in den vergangenen Jahren von Irmgard Hamann gemanagt worden war. Hier braucht es eine neue Lösung. In bewährten Händen bleibt die Pflege des Rasenplatzes. Michael Hildenbrand ist hier seit einigen Jahren zuverlässig im Einsatz und wird inzwischen von seinen Kindern Yannik und Vivien tatkräftig unterstützt.

Die Vermietung der Halle liegt zukünftig in Händen von Christoph Mützel, der diese Ausgabe von Carmen Gerner übernimmt. Diese wiederum tritt in die Fußstapfen von Sigi Härtel, die über Jahre hinweg die Mitgliederverwaltung unter sich hatte. Als Stütze für Kassier Andreas Pinsler hat sich Robert Neun bewährt, der diese Aufgabe auch zukünftig wahrnehmen wird.

Erfreulicherweise konnten in der Jahreshauptversammlung noch weitere Posten besetzt werden: So stellte sich Hans Neumeier als Hausmeister zur Verfügung. Spontan sagten Julian Pohl und Florian Rath hier ihre Unterstützung zu und erklärten sich bereit, auch die Pflege der Außenanlage zu organisieren. Der Barbetrieb an Kirchweih und den Faschingsveranstaltungen wird zukünftig von Kevin Schrauth, Max Hildenbrand und Stephan Lätsch organisiert.

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